Meschugge
„Bist Du meschugge?“ heißt „Bist du verrückt?“ Der Begriff kommt aus dem Jiddischen (meschuggo) und dem Hebräischen (meschuga) und wurde wahrscheinlich im 19. Jahrhundert in’s Deutsche übernommen. Zuerst trat das Wort in Berlin und anderen Großstädten auf, verbreitete sich dann aber schnell weiter über den gesamten deutschen Sprachraum. Auch in der Literatur kommt er vor, und zwar vor allem in der humoristischen. Es bezeichnet einen Zustand der Verrücktseins, der aber nicht immer dauerhaft ist. Manchmal kann er auch eher liebevoll angewendet werden, wie zum Beispiel im Titel des Kinderfestivals „Meschugge“, das jährlich in Thüringen stattfindet. Wie dieser und andere Begriffe wie „eine Meise haben“ oder „nicht alle Tassen im Schrank haben“ in die deutsche Sprache einwanderten, beschreibt Christoph Gutknecht in seinem Artikel „Wenn’s am deutschen Verstand hapert, helfen jddische Begriffe“, der 2012 in der Jüdischen Allgemeine erschien: