Vorgeschichte
Erstmals wurden Juden in Bibra im Jahr 1658 erwähnt. Bibra war der Stammsitz der Reichsfreiherrn von Bibra. Unter dem Schutz des Barons durften sich drei jüdische Familien ansiedeln, die allerdings gegenüber der Herrschaft fronpflichtig waren: Für diese Familien wurde ein jährliches Schutzgeld festgesetzt, dessen Höhe sich an den wirtschaftlichen Verhältnissen der jeweiligen Familie orientierte. Erst im Jahre 1848 ist diese Zahlungsverpflichtung weggefallen.
Die Ansiedlung von jüdischen Familien war von Anfang an mit Schikanen verbunden: Außer dem Schutzgeld mussten die Juden sogenannte Nachbargebühren entrichten, ein Drittel der Kosten der Feuerlöschgeräte tragen und neu zugezogene Familien mussten ein Einzugsgeld entrichten. Aus dem Jahr 1667 ist dokumentiert, dass die Gesamteinnahmen des Gemeindesäckels zu einem Drittel von vier jüdischen Einwohnern getragen wurden.
1839 wurde den Bibraer Juden gestattet, eigene Häuser und Grundbesitz zu erwerben. Es siedelten sich mehr und mehr jüdische Familien in Bibra an. Ihre Häuser standen nicht separat, sondern waren im ganzen Dorf verstreut. 1875 waren von den insgesamt 663 Einwohnern von Bibra mehr als 20 Prozent Juden.
Verstorbene Jüdinnen und Juden wurden auf dem jüdischen Friedhof in Bauerbach bestattet. Auch die Toten aus Bauerbach selbst und dem Dorf Mühlfeld wurden hier bestattet.
Im alten Wirtshaus, das dann „Judenbau“ genannt wurde, stand die erste Synagoge. 1842 wurde durch Spendenmittel der jüdischen Bürger in Bibra eine neue Synagoge gebaut und im Jahre 1846 eingeweiht. In dem rechtwinklig angelegten Synagogenbau, der bis heute erhalten ist, war auch die Wohnung des Lehrers untergebracht.
Ehemalige Synagoge in Bibra – jetzt Wohnhaus, Juni 2023. (Foto: Ulrich Huppenbauer)
Der Lehrer in Bibra hatte eine dreifache Funktion: Er war Vorbeter in der Synagoge, und er hatte eine Schächter-Ausbildung absolviert, d.h. er war derjenige, der berechtigt war, das traditionelle jüdische Schächten des Viehs bei den jüdischen Fleischern vorzunehmen. Schließlich war er Lehrer in der israelitischen Religionsschule, die im Jahre 1835 zur israelitischen Volksschule mit gleichem Lehrprogramm wie die christliche Volksschule umgewandelt worden war. Im Jahre 1876 wurden beide Schulen vereinigt.
Durch die Vereinigung der beiden Schulen wurde es möglich, dass auch jüdische Lehrer zur Unterrichtung aller Kinder eingesetzt werden konnten. Das spielte eine besondere Rolle bei Aron Höxter, der im Jahre 1913 als Lehrer nach Bibra kam und die drei o.g. Funktionen mit großer Hingabe ausfüllte. Er trug ganz maßgeblich zur Integration der jüdisch-christlichen Dorfgemeinschaft bei. Im Ersten Weltkrieg nahm er als Offizier teil. In den 1920er Jahren war er Ortsvorsitzender des Kriegervereins, wirkte aktiv im Sanitätsverein, in der Feuerwehr und im Sportverein. Mit dem evangelischen Pfarrer Ernst Wilhelm Baumann war er eng befreundet. Regelmäßig lasen sie zusammen Bibeltexte auf Hebräisch und spielten miteinander Schach. Sehr wahrscheinlich war diese Freundschaft der Grund, warum der Pfarrer im Jahre 1934 Bibra verlassen musste.
Festumzug in Bibra mit Lehrer Höxter, undatiert (Ende der 1920er Jahre). (Sammlung Hartwig Floßmann)
Trachtengruppe von Bibra mit Lehrer Höxter, undatiert (Ende der 1920er Jahre) (Sammlung Hartwig Floßmann)
Die antisemitische Gesetzgebung und antisemitischen Aufrufe zeigten schon ganz bald nach dem 30. Januar 1933 ihre Wirkungen auch in Bibra: Auf das Schächtverbot – was einem Berufsverbot für Lehrer Höxter wie auch für die jüdischen Metzger gleichkam –, folgte am 1. April 1933 der Tag, an dem öffentlich zum Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen wurde.
1934 verließ Aron Höxter mit seiner Familie Bibra und zog nach Marburg. Auch andere jüdische Bürgerinnen und Bürger zogen bald nach 1933 in größere Städte, manche emigrierten auch ins Ausland. So nahm die jüdische Bevölkerung in Bibra immer mehr ab: Waren es vor 1933 noch 129 jüdische Einwohnerinnen und Einwohner, so waren es im Jahre 1938 nur noch 70.
Die Ereignisse im November 1938
Im Unterschied zu den meisten anderen Orten wurde die Synagoge in Bibra während der Pogrome nicht niedergebrannt oder zerstört. Sie wurde allerdings von außen mit roter Farbe beschmiert: „Hier ist der Sitz der Judenverbrecher! Hängt sie auf“.
Auch jüdische Häuser und Geschäfte blieben offenbar verschont. Erst ein Jahr später, im September/Oktober 1939, gab es laut einem Polizeibericht derartige Vorfälle in Bibra und Berkach.
Auf dem jüdischen Friedhof im benachbarten Bauerbach warf der Mob am 9. oder 10. November 1938 Grabsteine um.
Das Schlimmste in den Novembertagen 1938 in Bibra war die Tatsache, dass alle jüdischen Männer in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt wurden, darunter der 59-jährige Ludwig Katz und vier Mitglieder der Familie Meyer (Joseph Meyer, geb. 1866, mit seinen Söhnen Nathan und Oskar). Den Enkel Berthold, der mit seinen Eltern nach Erfurt gezogen war, brachte die Polizei von dort in das KZ Buchenwald. Dort traf er seinen behinderten Onkel Oskar Meyer wieder, dem er in dieser schweren Zeit behilflich war. Sie alle trafen dort auch den Lehrer Aron Höxter wieder, der aus Dresden ebenfalls in das KZ Buchenwald deportiert worden war. Nach Buchenwald verschleppt wurde sogar Michel Sachs, der damals schon über 80 Jahre alt war. Kurz nach seiner Entlassung aus Buchenwald starb er an den Haftfolgen.
Folgen
Vor 1933 gab es in Bibra eine starke Dorfgemeinschaft, zu der die jüdische Bevölkerung selbstverständlich dazugehörte, die auch noch in den späteren Jahren trotz der nationalsozialistischen Propaganda anhielt. Dazu gehörten auch viele persönliche Freundschaften. Dies war sicherlich der Grund, dass es nicht wie anderswo in der Pogromnacht zu Beschädigungen und Verwüstungen von Synagoge und jüdischen Häusern und Geschäften kam. Das änderte sich ein Jahr später. Ein Polizeibericht vom September/Oktober 1939 beschäftigt sich ausführlich mit einer Anzeige eines jüdischen Bürgers, bei dem das Haus beschmiert und die Fensterscheiben eingeschlagen worden waren.
Die jüdischen Männer, die nach Buchenwald verschleppt worden waren, wurden nach einigen Wochen wieder aus dem KZ Buchenwald entlassen und konnten nach Bibra zurückkehren. Im Jahre 1942 aber begannen die Deportationen: nach Belzyce bei Lublin und nach Theresienstadt.
Die in Folge der Transporte leerstehenden Häuser jüdischer Eigentümer wurden von der Polizei durchsucht und alle noch dagelassenen Habseligkeiten bürokratisch „korrekt“ aufgelistet und protokolliert – so wie es in einem Protokoll von 1942 verzeichnet worden ist, das im Jahre 1987 zufällig auf dem Dachboden des Hauses eines Polizisten in Rentwertshausen, der damals für Bibra zuständig war, gefunden worden ist und das die Bibraer Schulleiterin Gudrun Zöller in Verwahrung genommen hatte.
Verzeichnis der in den Wohnungen der deportierten Familien Hofmann, Gutmann und Friedmann sichergestellten Lebensmittel, zusammengestellt vom Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP im Kreis Meiningen-Nord, 19. September 1942. (Sammlung G. Zöller)
Biografien
Familie Höxter
Aaron Höxter, geb. 1892 in Treysa, war seit 1913 Lehrer in Bibra. Verheiratet war er mit der in Bibra geborenen Paula Höxter, geb. Sachs. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Margot (geb. 1920) und Günter (geb. 1925).
Mitte April 1933 verlor Lehrer Höxter wegen des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums seine Stelle in Bibra. Er wechselte nach Marburg an der Lahn, wo er Direktor in einem Heim für jüdische Kinder wurde. Als dieses Heim 1937 schließen musste, zog Höxter mit seiner Familie nach Dresden und arbeitete dort als Lehrer an jüdischen Schulen.
Am 10. November 1938 nahm die Polizei Aron Höxter in Dresden fest und ließ ihn in das KZ Buchenwald bringen. Zwar wurde er bereits am 8. Dezember 1938 wieder entlassen. Doch infolge der gewalttätigen Bedingungen, denen der ehemalige Frontoffizier in Buchenwald ausgesetzt gewesen war, kam er nicht nur körperlich, sondern auch seelisch gebrochen nach Dresden zurück. Die einzige Überlebende der Familie Höxter, seine Tochter Margot, sagte später: „Papa konnte wochenlang nicht laufen.“
Für den 1. September 1939 plante die Familie die Auswanderung nach Ecuador. Die Flucht scheiterte auf Grund politischer Veränderungen dort. Im Januar 1942 ließ die Gestapo Aron und Paula Höxter in das Ghetto Riga deportieren. Beide mussten dort Zwangsarbeit leisten und wurden im September 1944 in das KZ Stutthof bei Danzig gebracht. Dort starb Paula Höxter am 1. Oktober 1944. Aron Höxter starb vermutlich im Frühjahr 1945.
Registrationsbogen des KZ Stutthof für Aron Höxter, 1. Oktober 1944. (Arolsen Archives)
Ihren Sohn Günter Höxter hatten die Eltern in Sicherheit gewähnt, weil er 1938 mit einem Kindertransport in die Niederlande gebracht worden war. Doch nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Holland fiel auch er in die Hände der SS. Im Alter von 16 Jahren wurde er nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Auch die Tochter Margot und ihr Ehemann Leonard Natowitz, den sie in Dresden geheiratet hatte, wurden von Dresden nach Auschwitz verschleppt. Am 18. Januar 1945 trieb die SS Margot Natowitz auf einen Todesmarsch nach Schlesien. Ihr gelang die Flucht und sie konnte nach Dresden zurückkehren. In einem Krankenhaus in Dresden fand sie nach der Befreiung ihren schwerkranken Mann wieder, der ebenfalls einen Todesmarsch überlebt hatte.
Nach den schrecklichen Erlebnissen fehlte der Familie Natowitz die Zuversicht, in Deutschland jemals wieder eine Existenz aufbauen zu können. Das Ehepaar entschied sich, in die USA auszuwandern. Doch zunächst mussten sie in Berlin in einem Lager für „Displaced Persons“ leben.
Im hohen Alter wurde Margot Natowitz geb. Höxter eine wichtige Zeitzeugin – auch über das Leben in Bibra vor Beginn und in den ersten Jahren der NS-Herrschaft. Dem Bibraer Ehepaar Hartwig und Dimitrana Floßmann ist es zu verdanken, dass dieser Kontakt aufgebaut werden konnte. Beide Familien verband miteinander eine tiefe Freundschaft.
Margot Natowitz geb. Höxter, September 2011. (Sammlung hartwig Floßmann)
Familie Meyer
Die Familie Meyer war im Dorfleben vollkommen integriert. Die Senioren der Familie waren Joseph und Julie Meyer. Sie betrieben in Bibra Viehhandel und Landwirtschaft. Sie hatten drei Kinder: Nathan, Martha (später verh. Friedmann) und Oskar. Oskar Meyer war durch eine Kinderlähmung körperlich eingeschränkt. Aber er war handwerklich sehr geschickt, hatte Autoschlosser gelernt und betrieb eine behindertengerechte Werkstatt. Im Dorf war er wegen seiner Hilfsbereitschaft sehr beliebt.
Trotz seines hohen Alters von 72 Jahren wurde Joseph Meyer nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 zusammen mit seinen beiden Söhnen Nathan und Oskar nach Buchenwald verschleppt. Der Sohn von Martha Friedmann (geb. Meyer), Berthold, – die Familie war Mitte der 1920er Jahre nach Erfurt gezogen – wurde von Erfurt aus nach Buchenwald verschleppt und traf dort seinen körperbehinderten Onkel Oskar Meyer wieder, dem er in dieser schwierigen Zeit beistehen konnte. Nach einigen Wochen wurden die vier wieder entlassen und konnten zunächst nach Bibra bzw. Erfurt zurückkehren.
1939 starb die Mutter Julie Meyer in Bibra. Wenig später gelang es Nathan mit seiner Frau Elsa und seinem Sohn Martin gerade noch rechtzeitig, in die USA zu flüchten. Der Vater Joseph, seine Tochter Martha und ihr Ehemann Alfred Friedmann wurden am 19. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Keiner von ihnen überlebte. Der Enkel Berthold (später Herbert A. Freeman) war im März 1939 noch mit einem Besuchsvisum nach England gekommen und emigrierte später in die USA und weiter nach Australien.
Im Herbst 1942 war der 38jährige Oskar Meyer der letzte noch in Bibra lebende Jude. Er bekam Unterstützung von einzelnen Dorfbewohnern, vor allem von dem Schmied Gotthard Feyser und seiner Familie. Doch Ende Februar 1943 erhielt Oskar Meyer von der Polizei den Befehl, sich am 2. März 1943 auf dem Bahnhof in Meiningen einzufinden. Gotthard Feyser begleitete seinen im Rollstuhl sitzenden Freund dorthin und berichtete später, was am Bahnhof in Meiningen geschah: Uniformierte zerstörten den Rollstuhl von Oskar Meyer und trieben ihn unter Schlägen in den Waggon. Der Transport ging in nach Theresienstadt, dort verliert sich die Spur von Oskar Meyer.
Familie Katz
Ludwig Katz, seine Frau Berta Katz und die Tochter Ilse Katz wurden im ersten Deportationstransport – am 9. Mai 1942 – in das Ghetto Bełżyce bei Lublin in Polen verschleppt. Dort verlieren sich ihre Spuren.
Dem Bruder, dem jüdischen Metzger Julius Katz, der durch das Schächtverbot seine Arbeit verloren hatte, gelang die Flucht nach Palästina. Wie zum Hohn ist ihm noch eine Urkunde zugestellt worden mit folgendem Wortlaut: „Im Namen des Führers und Reichskanzlers. Dem Metzger Julius Katz in Bibra ist auf Grund der Verordnung vom 13. Juli 1934 zur Erinnerung an den Weltkrieg 1914/1918 das von dem Reichspräsidenten Generalfeldmarschall von Hindenburg gestiftete Ehrenkreuz für Frontkämpfer verliehen worden. Meiningen den 12. Februar 1935. Der Landrat des Landkreises.“
Verleihungsurkunde des Ehrenkreuzes für Frontkämpfer für Julius Katz, 12. Februar 1935. (Sammlung Hartwig Floßmann)
Justizielle Ahndung
Über eine Strafverfolgung der im Zusammenhang mit den Novemberpogromen und der Verfolgung der Jüdinnen und Juden in Bibra begangenen Taten ist nichts bekannt.
Spuren und Gedenken
Die lokale Auseinandersetzung mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Bibra, heute ein Ortsteil der Gemeinde Grabfeld, begann 1987. Hauptinitiatorin war die damalige Schulleiterin der Hans-Hut-Oberschule in Bibra, Gudrun Zöller. Sie beauftragte Schülerinnen und Schüler, ältere Bibraer Einwohner nach der jüdischen Geschichte im Dorf zu befragen. Sie lokalisierten die Wohnhäuser von 18 jüdischen Familien, die zwischen 1920 und den 1930er Jahren in Bibra gewohnt hatten. Die Arbeit der Schülerinnen und Schüler bildete den Grundbestand einer – leider heute nicht mehr vorhandenen – Ausstellung.
Auf Initiative des Ehepaars Hartwig und Dimitrana Floßmann wurde am 21. Juni 1992 der bisherige Dorfplatz in einem Festakt in Oskar-Meyer-Platz umbenannt. Zu diesem Festakt war auch der Neffe von Oskar Meyer und Sohn von Nathan Meyer, Martin Meyer, eigens aus den USA nach Bibra gereist.
Oskar-Meyer-Platz in Bibra, Juni 2023 (Foto: Ulrich Huppenbauer)
In der Folge wurden durch die vertriebenen jüdischen Bürger Informationen untereinander ausgetauscht. Dadurch kam es zu weiteren Briefwechseln und Begegnungen. Danach besuchten immer wieder Nachkommen jüdischer Bibraer aus den USA, Israel, Australien, Argentinien und England das Dorf.
Hedwig Joachimsthal geb. Katz und Dimitrana Floßmann in Israel, 1998. (privat)
2005 bildete sich – unter aktiver Teilnahme von Freifrau Elisabeth von Bibra und der Ev. Kirchengemeinde – in Bibra der „Arbeitskreis gegen das Vergessen“, der auch heute noch besteht. Dessen Aktivitäten mündeten ein in „Tage der Begegnung“ im Mai 2007, während derer in Anwesenheit mehrerer Nachkommen ehemaliger jüdischer Bürgerinnen und Bürger von Bibra auf dem Grundstück von Freifrau von Bibra ein neugeschaffenes Denkmal zur Erinnerung an das Schicksal der jüdischen Bürgerinnen und Bürger enthüllt wurde.
2007 errichtetes Denkmal zur Erinnerung an die im Nationalsozialismus ermordeten Jüdinnen und Juden von Bibra, 2007 (Vorder- und Rückseite), Juni 2023. (Foto: Ulrich Huppenbauer)
Die ehemalige Synagoge in der Hauptstraße 30 dient seit dem Zweiten Weltkrieg als Wohnhaus. 2012 wurde an der Außenwand eine Erinnerungstafel angebracht.
2012 angebrachte Erinnerungstafel an der ehemaligen Synagoge von Bibra, Oktober 2023. (Foto: Rudolph Floßmann)
Der jüdische Friedhof im benachbarten Bauerbach, der auch der jüdischen Gemeinde in Bibra als Begräbnisstätte diente, ist erhalten geblieben. Mit rund 365 erhalten gebliebenen Gräbern ist er einer der größten jüdischen Landfriedhöfe Thüringens.
Am 2. Juni 2023 gab es in Bibra ein doppeltes Schuljubiläum: 500 Jahre Schule Bibra, 10 Jahre Gemeinschaftsschule Bibra. Anlässlich dieses Schuljubiläums wurde am Schulgebäude der Hans-Hut-Oberschule eine Tafel zum Gedenken an den Lehrer Aron Höxter angebracht.
Gedenktafel für Aron Höxter an der Gemeinschaftsschule Bibra, Juni 2023. (Foto: Ulrich Huppenbauer)
(Kopie 1)
Quellen und Literatur
Floßmann, Dimitrana und Hartwig: Bibra – ein Rückblick auf 300 Jahre jüdischen Lebens, in: Hans Nothnagel (Hg.), Juden in Südthüringen – geschützt und gejagt, Bd. 3, Suhl 1999, S. 138-175.
Links
Beitrag zu Bibra auf Alemannia-Judaica.de: https://www.alemannia-judaica.de/bibra_synagoge.htm
Beitrag zu Bibra auf Juedische-Gemeinden.de: https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/a-b/389-bibra-thueringen
Autor: Ulrich Huppenbauer
Danksagung:
Die Geschichte der Juden in Bibra ist von Dimitrana und Hartwig Floßmann im Band 3 des 6-bändigen Werks „Juden in Südthüringen, geschützt und gejagt“, herausgegeben von Hans Nothnagel, Suhl 1999, hervorragend dokumentiert. Die vorliegende Abhandlung erwuchs aus dieser Quelle und aus den persönlichen Gesprächen mit Dimitrana und Hartwig Floßmann, die beide maßgeblich die Erinnerungskultur für die jüdische Geschichte in Bibra geprägt haben. Ihnen bin ich von Herzen dankbar.