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Jüdisches Leben in Rudolstadt. Eine Ausstellung auf Schloss Heidecksburg

Erst seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert ist eine nennenswerte Ansiedlung jüdischer Familien im schwarzburg-rudolstädtischen Territorium nachweisbar. Durch Erbprinz Friedrich Karl von Schwarzburg-Rudolstadt erhielten sie 1784 eine Handelskonzession für die schwarzburgische Oberherrschaft, die eine Ansiedlung jüdischer Familien in Rudolstadt ermöglichte. 1796 wurde die jüdische Gemeinde durch Fürst Ludwig Friedrich II. von Schwarzburg-Rudolstadt als gleichberechtigte Religionsgemeinschaft anerkannt, wodurch es ganz offiziell möglich war, sich zu Gottesdiensten in einem Gebetsraum zu versammeln, einen Friedhof anzulegen und eine Mikwe zu errichten. Nach aber gerade einmal 100 Jahren löste sich 1870 die Jüdische Gemeinde Rudolstadt wieder auf.

Die jüdische Familie Callmann übernahm die verbliebene Ausstattung des Synagogenraumes, welche als Stiftung im Jahre 1911 in der Städtischen Altertumssammlung aufging. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges gelangten die Stücke auf die Heidecksburg, wo sie während der Zeit des Nationalsozialismus sicher verwahrt werden konnten. Als Bestand im Magazin war die Sammlung nach 1945 nicht mehr im öffentlichen Bewusstsein. Erst Anfang der 1980er-Jahre erfolgte eine Erfassung der Judaica-Sammlung. Der fachliche Austausch über diesen Bestand war jedoch erst nach der Friedlichen Revolution von 1989 möglich geworden.

Als Kooperationsprojekt des Schwarzburger Museumsverbundes widmete sich die Sonderausstellung „Jüdisches Leben in Rudolstadt“ einem relativ kleinen Zeitfenster jüdischer Geschichte in der Residenzstadt Rudolstadt. Rituelle Objekte führten an das Judentum heran und erläuterten anschaulich den Zusammenhang zwischen dem Fürstenhaus Schwarzburg-Rudolstadt und der Anerkennung der jüdischen Gemeinde im städtischen Leben.


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Ort

Thüringer Landesmuseum Heidecksburg
Schlossbezirk 1
07407 Rudolstadt

Zeit

24.9.2021–9.1.2022